Die Entstehung der „Historischen Schützenkompanie Mittersill“ 

Bild 1

Im Rahmen der Eröffnungsfeier der Felbertauernstraße fand am 25. Juni 1967 auch in Mittersill eine eindrucksvolle Feier statt. Daran nahmen auch die Wallnerschützen von Krimml teil, die dabei den besten Eindruck hinterließen. Restlos begeistert waren wohl alle Mittersiller vom Einmarsch einer starken Osttiroler Fahnenabordnung und von der Feier der Osttiroler Schützen auf dem Marktplatz. In diesen Stunden reifte der schon lang gehegte Wunsch, auch in Mittersill eine Schützenkompanie entstehen zu lassen.


Beherzte Männer bildeten ein Proponentenkomitee, welches die Aufgabe hatte, die Gründung einer Schützenkompanie vorzubereiten. Als Vorsitzender wurde Volksschuldirektor Gerbert Lauth bestellt, weitere Mitglieder waren Sebastian Rohregger, Josef Bareiner, Hans Enzinger, Kurt Eibl, Ferdinand Peterleitner, Leo Pfeiffer, Martin Neumayer, Karl Schläffer und Walter Pichler.


16. Oktober 1967: Eine Einladung zur Gründungsversammlung (Bild 1) wurde an die Mittersiller Haushalte versendet.

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28. Oktober 1967: Bei der Gründungsversammlung im Gasthof Oberbräu erörterte der Obmann des Proponentenkomitees einige organisatorische Fragen.

a) Vorgesehen ist vorläufig die Aufstellung von 30 Mann, wobei als Mindestalter für die Aufnahme die abgeschlossene Wehrdienstzeit gilt.

b) Aus organisatorischen Gründen können aktive Musiker der Musikkapelle und aktive Fußballer nicht aufgenommen werden.

c) Die Schützenkompanie muss unter allen Umständen unpolitisch sein.

d) Schützenkompanie und Kriegerverein können ohne weiteres nebeneinander existieren, ohne sich dabei zu konkurrieren.Die Schützenkompanie hofft, dass vor allem mit der Musikkapelle und Kriegerverein das beste Einvernehmen herrscht.


Die Wahl der Ausschussmitglieder wurde einstimmig durchgeführt. (Bild 2).

Die Ausbildung der Kompanie begann kurz vor Weihnachten 1967, vorerst ohne Gewehre, später mit Leihgewehren aus Taxenbach und Lienz. Die Ausbildung war infolge der großen Altersunterschiede der Schützen nicht leicht. Außerdem gab es alte und neue Militärdiener und gänzlich Unausgebildete.

Um die Gewehre zu beschaffen gingen die Interventionen bis zum Bundeskanzler.

(Haupt. Peterleitner bei der Generalversammlung 1968).


Mai 1968: Aus dem Protokoll der Ausschusssitzung vor dem Gründungsfest von Schriftführer Gerbert Lauth: " Am Donnerstag bei der letzten Ausschusssitzung, 2 Tage vor dem Fest, war die Stimmung auf Sturm. Das Wetter war so schlecht, dass man es sich schlechter kaum vorstellen konnte. Die Aussicht auf eine Besserung war gering. Die Nervosität und Spannung hatten den Höhepunkt erreicht."


18. u. 19. Mai: Eine Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal (Bild 3,4) war der Auftakt zur Gründungsfeier und der Fahnenweihe (Bild 5). Gleichzeitig fand das Gaufest der Pinzgauer Heimatvereinigungen statt.

Am Sonntag nahmen ca. 1.500 Mann aus 15 Musikkapellen, 25 Schützenkompanien, 18 Fahnenabordnungen und fünf Trachtenvereinen vor 12.000 Zuschauern bei der Defilierung an der Ehrentribüne teil (Bild 6,7).

Die Ziegelhalle der Fa. Knapp wurde in eine Festhalle umgewandelt.


Ausschusssitzung am 22. Mai nach dem Fest: Gerbert Lauth: "Die Schlacht war erfolgreich geschlagen. Das Wetter hatte durchgehalten. Es war zwar teilweise kühl, manchmal drohte ein Regen. Doch es schien auch ab und zu die Sonne. Mit einem Wort: Der gute alte Petrus hat uns in einem verregneten Sommer nicht im Stich gelassen."

Obmann Sebastian Rohregger: "Ich danke allen Mitarbeitern für die geleistete Arbeit. Das Fest war ein voller Erfolg. Es hinterließ bei der Ortsbevölkerung und bei den vielen Vereinen und Festgästen den besten Eindruck. Auch die Schützenkompanie hinterließ in ihrer schmucken Tracht und durch ihr strammes und diszipliniertes Auftreten den besten Eindruck."


Erste Ausrückungen waren unter anderem die Heimkehrerwallfahrt nach Jochbergwald, Sportplatzeinweihung in Mittersill und die Markterhebung von Grödig.

1969: Eine im Vorjahr angeknüpfte Freundschaft mit dem Bürgerschützenverein Bulmke-Hüllen aus Gelsenkirchen wurde mit gegenseitigen Besuchen besiegelt (Bild 8,9).


Weitere Ausrückungen waren die Einweihung der Fahnen des Eisschützenvereines, Eröffnung der Umfahrung Felbertauernstraße, Goldenen Hochzeit von sechs Ehepaaren, Salvenschießen in Saalfeden sowie Schützenfeste in Nord- und Osttirol.

Die finanzielle Lage durch die Anschaffung der Trachten, Gewehre und sonstiger Ausrüstung war noch sehr angespannt

(Bild 10).


Erste Gespräche über die Gründung einer Jungschützenkompanie.


Mit einstudierten Volkstänzen eröffneten Schützen und ihre Begleiterinnen am 26. Dezember, zum ersten Mal, im Gasthof Hirschenwirt, den Schützenball (Bild 11).


1970: Jungschützen werden aufgenommen.


1971-1977: Besonders wegen exaktem und vorbildlichem Auftreten wird unsere Schützenkompanie immer wieder als Ehrenkompanie geschätzt und eingeladen.


1978: Am 16. Juli findet das 10-jährige Jubiläumsfest statt (Bild 12)

Jedes Jahr finden zahlreiche kirchliche und weltliche Ausrückungen, regional bis sogar international, statt. Nachstehend (bzw. in der Bildergallerie) einige Höhepunkte unserer Vereinsgeschichte:


1980: Am 25. Mai wird die, von Gräfin Maria von Lamberg gestiftete, Jungschützenfahne geweiht.


1986: Durch die Verbindung der Bürgermusik Mittersill mit dem Störener Musik-Corps kam es zu einer Reise nach Norwegen (Bild 13).


1993: Am Sonntag dem 25. Juli feierten wir unser 25-jähriges Jubiläum (Bild 14).


1994: Die Historische Schützenkompanie Mittersill bedankt sich im Rahmen seines 80. Geburtstags bei Oberschulrat Gerbert Lauth für seine Verdienste um die Kompanie (Bild 15). Er war Vorsitzender des Gründungskommitees und langjähriger Schriftführer.

Ehrenkompanie beim Alpenregionstreffen in Matrei.


1995: Feierliche Unterzeichnung der Partnerschaft mit der Stadt Büren. Drei Busse mit Gemeindevertretern, der Bürgermusik und Schützen fuhren nach Deutschland.


1996: Einweihung des Airbuses der Austrian Airlines auf den Namen „Pinzgau“ am Salzburger Flughafen.


1998: Anton Wallner-Gedenkfeier in Mittersill. Zur Erinnerung an den Todestag des Salzburger Freiheitskämpfers Anton Wallner findet jedes Jahr, aufgeteilt in die verschiedenen Gaue, eine Gedenkfeier statt (Bild 16,17).


Die Bürgermusik (175 Jahr Jubiläum) veranstaltet unter Mitwirkung der Militärmusik und den Schützen am 11. Juli 98 den „Traum eines Reservisten“. 23.8.


1998: 100 Jahre Feuerwehr Stuhlfelden 23.5.1999: Landesfest in Salzburg


13.6.1999: 125 Jahre Feuerwehr Uttendorf 29.8.1999: Gedenkmesse der Frau Emerez Panzl am Felbertauern


2000: Jungschützenfest am 11. Juni beim „Plochhaus“


Segnung des Tanklöschfahrzeugs der Feuerwehr Mittersill am 14. Juli


Ehrenkompanie beim Landesfest „50 Jahre Landjungend“ in Salzburg


2001: Diakonenweihe von Hans-Peter Proßegger am 25. November


2002: Fahnenabordnung zur Amtseinführung von Erzbischof Dr. Alois Kothgasser in Salzburg am 19. Jännner.


2003: Bataillonsfest in Mittersill vom 11. Juli bis 13. Juli.


2005: Hochwasser in der Nacht vom 11. auf den 12. Juli und Überschwemmung des Schützenlokals.


20.8: Fest der Vereine vom Postplatz bis zum Musikpavillons anlässlich des Hochwassers vom Juli


Fahrt nach Büren/Deutschland von 23.-25. September zur Feier des 10-jährigen Bestehens der Partnerschaft.

Eine Veranstaltung mit Nachwehen :-) (Bild 18,19).

2006: Schützenfest in Ranten/Stmk. am 4. Juni.


2007: Eröffnung des Nationalpark-Zentrums Mittersill am 28. Juli.


Ehrenkompanie beim Musikfest in Uttendorf am 5. August.


Anlässlich der Eröffnung des NPZ wurden wir vom Tiroler Landeshauptmann zu einem Ausflug am 21. September nach Innsbruck eingeladen (Bild 20).


Spende an das Tauern Blasorchester Mittersill im Rahmen der Bausteinaktion „Neubau Probelokal“.Das neue Schützenlokal wurde nach dem Hochwasser 2005 im ehemaligem Vereinslokal de TBOeingerichtet (Bild 21).


2008: 40-Jahr-Jubiläum unserer Schützenkompanie vom 30. Mai bis 1. Juni. Einweihung der neuen Fahne und Ehrung der noch aktiven Gründungsmitglieder Arnold Voithofer, Kaspar Schwab, Siegfried Brennsteiner, Peter Steger, Hermann Millgramer, Anton Scharler, Johann Ronacher und Franz Steger.


Musikalische Veranstaltung „Der Traum eines Reservisten“ der Bürgermusik am 16. Juli unter Mitwirkung der Militärmusik Salzburg, der Schützenkompanie Mittersill und zahlreichen Vereinen.


8.-10.2008: Stadterhebung von Mittersill


6.9.: Bauernherbst-Eröffnung